Transformation und neue Formen der Segregation in den Städten Lateinamerikas
Im ersten Teil dieses Artikels wird auf der Basis einer Aufarbeitung der Literatur zum Thema argumentiert, dass sich in den Städten Lateinamerikas in den letzten zwei Jahrzehnten neue Formen sozialräumlicher Segregation herausgebildet haben. Die lange angenommene klare räumliche Differenzierung der...
Main Authors: | , |
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Copernicus Publications
|
Series: | Geographica Helvetica |
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author | K. Fischer C. Parnreiter |
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collection | DOAJ |
description | Im ersten Teil dieses Artikels wird auf der Basis einer
Aufarbeitung der Literatur zum Thema argumentiert,
dass sich in den Städten Lateinamerikas in den
letzten zwei Jahrzehnten neue Formen sozialräumlicher
Segregation herausgebildet haben. Die lange angenommene klare räumliche Differenzierung der Wohngebiete unterschiedlicher sozialer Gruppen entspricht
dem komplexen Bild der gegenwärtigen Stadtentwicklung nicht (mehr). Neue Entwicklungstendenzen
deuten auf das Entstehen einer «multi-fragmentierten» Stadt hin. Als wesentlicher Grund für das dichtere
Nebeneinander von «arm» und «reich» bei gleichzeitig
intensiverer Abschottung (u.a. durch <i>gated communities</i>
oder <i>condominios</i>) werden die Transformations- und
Globalisierungsprozesse ausgemacht, die eine kleinräumigere
Segregation über Verarmungs-, Privatisierungs-
und Deregulierungsprozesse fördern.
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Im zweiten Teil des Artikels wird eine Agenda für die
<i>condominio</i>-Forschung vorgestellt. Zentrale Punkte
bilden einerseits die Frage, warum es zum <i>condominio</i>-
Boom kommt und wer seine zentralen Akteure sind,
und andererseits die Forderung, die <i>condominio</i>-
Forschung tiefer einzubetten in die allgemeine Segregations-
und Stadtforschung. Beide Aspekte verweisen
auf die Notwendigkeit, den Zusammenhang zwischen
Transformationsprozessen und dem Entstehen neuer
Formen sozialräumlicher Segregation zu vertiefen. |
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publisher | Copernicus Publications |
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series | Geographica Helvetica |
spelling | doaj.art-05f3e80a59de4479913a546e5832d5c42022-12-21T17:34:11ZdeuCopernicus PublicationsGeographica Helvetica0016-73122194-879857424525210.5194/gh-57-245-2002Transformation und neue Formen der Segregation in den Städten LateinamerikasK. Fischer0C. Parnreiter1Institut für Stadt- und Regionalforschung, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Postgasse 7/4/2, 1010 Wien, AustriaInstitut für Stadt- und Regionalforschung, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Postgasse 7/4/2, 1010 Wien, AustriaIm ersten Teil dieses Artikels wird auf der Basis einer Aufarbeitung der Literatur zum Thema argumentiert, dass sich in den Städten Lateinamerikas in den letzten zwei Jahrzehnten neue Formen sozialräumlicher Segregation herausgebildet haben. Die lange angenommene klare räumliche Differenzierung der Wohngebiete unterschiedlicher sozialer Gruppen entspricht dem komplexen Bild der gegenwärtigen Stadtentwicklung nicht (mehr). Neue Entwicklungstendenzen deuten auf das Entstehen einer «multi-fragmentierten» Stadt hin. Als wesentlicher Grund für das dichtere Nebeneinander von «arm» und «reich» bei gleichzeitig intensiverer Abschottung (u.a. durch <i>gated communities</i> oder <i>condominios</i>) werden die Transformations- und Globalisierungsprozesse ausgemacht, die eine kleinräumigere Segregation über Verarmungs-, Privatisierungs- und Deregulierungsprozesse fördern. <br><br> Im zweiten Teil des Artikels wird eine Agenda für die <i>condominio</i>-Forschung vorgestellt. Zentrale Punkte bilden einerseits die Frage, warum es zum <i>condominio</i>- Boom kommt und wer seine zentralen Akteure sind, und andererseits die Forderung, die <i>condominio</i>- Forschung tiefer einzubetten in die allgemeine Segregations- und Stadtforschung. Beide Aspekte verweisen auf die Notwendigkeit, den Zusammenhang zwischen Transformationsprozessen und dem Entstehen neuer Formen sozialräumlicher Segregation zu vertiefen.http://www.geogr-helv.net/57/245/2002/gh-57-245-2002.pdf |
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