Summary: | Die Ironie ist in vielen Texten Słowackis anzutreffen, vornehmlich in der Zeit zwischen 1832 bis 1842. Wir sprechen dabei von romantischer Ironie, weil die Ironie, worauf schon Krasiński hinwies, Fundament des ganzen Textes ist, nicht Darstellungsmittel ist, sondern poetologische Grundlage. Allgemein gilt, dass überall dort, wo Słowacki an der Konstruktion eines Mythos arbeitet, er die Ironie braucht, damit sich der Mythos nicht zu unmittelbar inszeniert. In Balladyna, Beniowski und Fantazy ist die Ironie primär gegeben und die drei Texte bilden gerade Kontinuum in bezug auf die Ironie ein Kontinuum. In Balladyna konstituiert sich die romantische Ironie und ermöglicht in diesem Akt zugleich das Sprechen von einem historischen Mythos. Ironie und Mythos müssen bzw. können dabei nacheinander und miteinander überschritten werden. In Beniowski ist die romantische Ironie bereits schon vorhanden, wird sie von Byron übernommen, ist gleichsam sekundär. Im historischen Material der Konföderation von Bar, der Schmiede der neuen Identität, wird aber kein neuer nationaler Mythos entworfen, an seine Stelle tritt der neue dichterische Selbstentwurf. In Fantazy schliesslich wird die romantische Ironie zur Figur. Das Stück ist voll von Spielleitern, die letztlich aber alle an ihren Weltentwürfen scheitern und sich gegenseitig entlarven. Die Unendlichkeit der Ironie und die damit nicht fassbare Meta-Instanz des romantischen Textes geht in ihrem ‚Sturz’ in den Text verloren.
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