Słowacki did not come to Berlín (Romantic Irony As a Form of Escape from a New Model of National Literatures And Like Its Expansion)

Die Ironie ist in vielen Texten Słowackis anzutreffen, vornehmlich in der Zeit zwischen 1832 bis 1842. Wir sprechen dabei von romantischer Ironie, weil die Ironie, worauf schon Krasiński hinwies, Fundament des ganzen Textes ist, nicht Darstellungsmittel ist, sondern poetologische Grundlage. Allgemei...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: German Ritz
Format: Article
Language:ces
Published: Slovak Academy of Sciences, Institute of Slovak Literature 2005-10-01
Series:Slovenska Literatura
Subjects:
Online Access:https://www.sav.sk/journals/uploads/01071305--SL-2005-4-5-Ritz-318-347.pdf
_version_ 1797246080946012160
author German Ritz
author_facet German Ritz
author_sort German Ritz
collection DOAJ
description Die Ironie ist in vielen Texten Słowackis anzutreffen, vornehmlich in der Zeit zwischen 1832 bis 1842. Wir sprechen dabei von romantischer Ironie, weil die Ironie, worauf schon Krasiński hinwies, Fundament des ganzen Textes ist, nicht Darstellungsmittel ist, sondern poetologische Grundlage. Allgemein gilt, dass überall dort, wo Słowacki an der Konstruktion eines Mythos arbeitet, er die Ironie braucht, damit sich der Mythos nicht zu unmittelbar inszeniert. In Balladyna, Beniowski und Fantazy ist die Ironie primär gegeben und die drei Texte bilden gerade Kontinuum in bezug auf die Ironie ein Kontinuum. In Balladyna konstituiert sich die romantische Ironie und ermöglicht in diesem Akt zugleich das Sprechen von einem historischen Mythos. Ironie und Mythos müssen bzw. können dabei nacheinander und miteinander überschritten werden. In Beniowski ist die romantische Ironie bereits schon vorhanden, wird sie von Byron übernommen, ist gleichsam sekundär. Im historischen Material der Konföderation von Bar, der Schmiede der neuen Identität, wird aber kein neuer nationaler Mythos entworfen, an seine Stelle tritt der neue dichterische Selbstentwurf. In Fantazy schliesslich wird die romantische Ironie zur Figur. Das Stück ist voll von Spielleitern, die letztlich aber alle an ihren Weltentwürfen scheitern und sich gegenseitig entlarven. Die Unendlichkeit der Ironie und die damit nicht fassbare Meta-Instanz des romantischen Textes geht in ihrem ‚Sturz’ in den Text verloren.
first_indexed 2024-04-24T19:37:07Z
format Article
id doaj.art-08ccbdf4bea9415297fca8838bc780cd
institution Directory Open Access Journal
issn 0037-6973
language ces
last_indexed 2024-04-24T19:37:07Z
publishDate 2005-10-01
publisher Slovak Academy of Sciences, Institute of Slovak Literature
record_format Article
series Slovenska Literatura
spelling doaj.art-08ccbdf4bea9415297fca8838bc780cd2024-03-25T12:17:24ZcesSlovak Academy of Sciences, Institute of Slovak LiteratureSlovenska Literatura0037-69732005-10-01524-5318347Słowacki did not come to Berlín (Romantic Irony As a Form of Escape from a New Model of National Literatures And Like Its Expansion)German Ritz0Philosophische Fakultät, Slavisches Seminär, Universität ZurichDie Ironie ist in vielen Texten Słowackis anzutreffen, vornehmlich in der Zeit zwischen 1832 bis 1842. Wir sprechen dabei von romantischer Ironie, weil die Ironie, worauf schon Krasiński hinwies, Fundament des ganzen Textes ist, nicht Darstellungsmittel ist, sondern poetologische Grundlage. Allgemein gilt, dass überall dort, wo Słowacki an der Konstruktion eines Mythos arbeitet, er die Ironie braucht, damit sich der Mythos nicht zu unmittelbar inszeniert. In Balladyna, Beniowski und Fantazy ist die Ironie primär gegeben und die drei Texte bilden gerade Kontinuum in bezug auf die Ironie ein Kontinuum. In Balladyna konstituiert sich die romantische Ironie und ermöglicht in diesem Akt zugleich das Sprechen von einem historischen Mythos. Ironie und Mythos müssen bzw. können dabei nacheinander und miteinander überschritten werden. In Beniowski ist die romantische Ironie bereits schon vorhanden, wird sie von Byron übernommen, ist gleichsam sekundär. Im historischen Material der Konföderation von Bar, der Schmiede der neuen Identität, wird aber kein neuer nationaler Mythos entworfen, an seine Stelle tritt der neue dichterische Selbstentwurf. In Fantazy schliesslich wird die romantische Ironie zur Figur. Das Stück ist voll von Spielleitern, die letztlich aber alle an ihren Weltentwürfen scheitern und sich gegenseitig entlarven. Die Unendlichkeit der Ironie und die damit nicht fassbare Meta-Instanz des romantischen Textes geht in ihrem ‚Sturz’ in den Text verloren.https://www.sav.sk/journals/uploads/01071305--SL-2005-4-5-Ritz-318-347.pdfj.słowackiromantischer ironienationaler mythos
spellingShingle German Ritz
Słowacki did not come to Berlín (Romantic Irony As a Form of Escape from a New Model of National Literatures And Like Its Expansion)
Slovenska Literatura
j.słowacki
romantischer ironie
nationaler mythos
title Słowacki did not come to Berlín (Romantic Irony As a Form of Escape from a New Model of National Literatures And Like Its Expansion)
title_full Słowacki did not come to Berlín (Romantic Irony As a Form of Escape from a New Model of National Literatures And Like Its Expansion)
title_fullStr Słowacki did not come to Berlín (Romantic Irony As a Form of Escape from a New Model of National Literatures And Like Its Expansion)
title_full_unstemmed Słowacki did not come to Berlín (Romantic Irony As a Form of Escape from a New Model of National Literatures And Like Its Expansion)
title_short Słowacki did not come to Berlín (Romantic Irony As a Form of Escape from a New Model of National Literatures And Like Its Expansion)
title_sort slowacki did not come to berlin romantic irony as a form of escape from a new model of national literatures and like its expansion
topic j.słowacki
romantischer ironie
nationaler mythos
url https://www.sav.sk/journals/uploads/01071305--SL-2005-4-5-Ritz-318-347.pdf
work_keys_str_mv AT germanritz słowackididnotcometoberlinromanticironyasaformofescapefromanewmodelofnationalliteraturesandlikeitsexpansion