Summary: | Dieser Beitrag stellt eine theoretische Konzeption praxeologischer Populismusforschung vor. Die praxeologische Populismusforschung ist in der Medienpädagogik bisher noch nicht diskutiert worden. Zwar haben praxeologische Ansätze in der Medienpädagogik bereits ihre eigene Praxis geschaffen. Die Zugänge reichen von Mikro-Themen wie Coding (Verständig 2020) oder Online-Rollenspiele (Raudonat und Marsden 2020) bis hin zu metatheoretischen Reflexionen (Bettinger 2018; Bettinger und Hugger 2020). Der Themenbereich Populismus ist bisher jedoch noch nicht in diesen Kontexten in Erscheinung getreten. Auf dem Weg zu einer Konzeption praxeologischer Populismusforschung wird in diesem Beitrag zuerst dessen Bedeutung für die aktuelle Populismusforschung aufgezeigt. Dazu werden zentrale Ergebnisse und Forschungsansätze der Populismusforschung skizziert und diskutiert. Zweitens wird die Rolle von Social Media als unterstützender Raum für populistische Kommunikationspraktiken erörtert. Drittens wird schliesslich ein Forschungsansatz für eine praxeologische Populismusforschung vorgestellt und dessen Bedeutung für die medienpädagogische Kompetenzforschung reflektiert. Der Beitrag versteht sich als rein theoretisch-zeitdiagnostisch. Das übergreifende Ziel ist es, eine Debatte aufzuschlagen, in der die medienpädagogische Forschung pragmatisch eine Antwort auf ihre gestiegene Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt liefert.
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