Gradina Vrčin u okviru brončanog doba Istre

Ein Interesse fur die Vorgeschichte und dadurch fiir die Bronzezeit in Istrien herrschte bereits am Ende des vergangenen Jahrhunderts. Im Jahr 1877 gibt R. F. Burton ein Buch mit der unser Gebiet betreffenden Thematik heraus.1 Am Jahrhundertwende konnen die Werke von Marchesetti und A. Gnirs2-3 nich...

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Bibliographic Details
Main Author: Klara Buršić Matijašić
Format: Article
Language:deu
Published: ZRC SAZU, Založba ZRC 1989-10-01
Series:Arheološki Vestnik
Online Access:https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/9119
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author Klara Buršić Matijašić
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description Ein Interesse fur die Vorgeschichte und dadurch fiir die Bronzezeit in Istrien herrschte bereits am Ende des vergangenen Jahrhunderts. Im Jahr 1877 gibt R. F. Burton ein Buch mit der unser Gebiet betreffenden Thematik heraus.1 Am Jahrhundertwende konnen die Werke von Marchesetti und A. Gnirs2-3 nicht iibersehen werden. Der zweite Weltkrieg kennzeichnet eine Wende in den archaologischen Forschungen. Dabei oel die bedeutendste Rolle dem B. Bačič zu.5"7 In den 70-er, insbesonders aber in den 80-er Jahren bekommt das Archaologische Museum Istriens in Pula, das der Haupttrager aller latigkeiten ist, neue Impulse fiir die Forschungs- und wissenschaftliche Arbeit. Mit der Bronzezeit bezeichnet man nicht nur das Einsetzen von Bronze und das Zuwandern neuer Volker auf den Boden Istriens, sondern es geschehen hier in den Gemeinschaften selbst Viele wichtige Anderungen, die aus dem archaologischen Beweismaterial113 ersichtlich sind. Dieser Zeitabschnitt wurde in 4 Perioden geteilt: Istrien 1 (Bz Al), Istrien 2 (Bz A2-B1), Jstrien 3 (Bz B 2-C) und die vierte Phase, die den Ubergang aus der Bronze- in die Eisenzeit bezeichnet und derer Datierung noch immer umstritten ist.8 Der Ubergang aus dem spaten Aneolithikum ist in den Hohlen und auf den offenen Platzen JJ't folgenden zwei Typen der Keramik gekennzeichnet: reich verzierte Fragmente des Adrian s der Ljubljana-Kultur und die mit Besenstrich verzierte Keramik, die zur sog. Brioni-Kul- 'Ur gehort." 13 Die Hauptcharakteristik von Istrien 1 ist die Keramik (auBer dreier Dolche, die ebenfalls dieser Phase zugeschrieben werden). Neben der Viehzucht und dem Ackerbau ist die wichtigste wirtschaftliche Betatigung noch immer die Jagd.8 Die Zeit des Enstehungsprozesses der befestigten Hohensiedlungen, fur welche die Bezeichnung »gradina« (Ringwall) festgelegt wurde, wird als die zweite Periode der Bronzezeit in Jstrien bezeichnet. Kleinere oder groBere Sippengemeinschaften waren bei der Entstehung der ^"hensiedlungen gut organisiert. Die Siedlungen wurden zu standigen Wohnsitzen, der ^ckerbau und die Viehzucht ubernahmen die iiberwiegende Rolle. In der Keramikherstellung W l rd eine Blutezeit in Form und in Fakturvielfaltigkeit bemerkt.8- 41 Die iiberwiegende Bestattungsart sind die Hockerbestattungen in Steinkisten, begraben unter groflen Mengen Gesteins, »gromače« (Steinhiigel) genannt. In dieser Phase bemerkt man e Kultstatte des megalithischen Typs in Mali Sv. Andjeo in der Umgebung von Poreč.7 Am Anfang der mittleren Bronzezeit nach der mitteleuropaischen Chronologie beginnt die hase Istrien 3, wobei alle, in fruheren Phasen begonnenen Erscheinungen, fortgesetzt werden. a s Neue ist die Nekropole auf den Brioni-Inseln sowie einzelne Flachgraber.1" Die jiingere Bronzezeit ist eine Gesamtheit fiir sich mit vielen, jedoch ungeniigend erforschten F u n d s t e l l e n . 1 ' 21 Die Fundstelle Vrčin ist eine bedeutende Erscheinung und sie bringt zugleich einige beachtenswerte Neuheiten (Abb. I).22,23,2Si 26,35 Es handelt sich um einen Ringwall mit zentralem Plateau und groBer ellipsenformiger Terrasse.48 Die ersten Spuren des Lebens werden ins Neolithikum datiert (Abb. 2), die Hauptentstehungsperiode aber in die Phase Istrien 2." Die einzigen systematischen Forschungen wurden von R. Battaglia und B. Forlatti-Tamaro von 1925 bis 19294 durchgefiihrt. Die bedeutendsten Befunde, die jedoch nie veroffentlicht wurden, ergaben sich bei der Ausgrabung der Nekropole, neben den Wallen (Abb. 3); dabei wurden 16 Graber mit den in Hockerlage bestatteten Toten gefunden (Abb. 4).45 Die Graber selbst waren mit einer niedrigen Mauer umgeben, einzelne Grabergruppen aber mit einer etwas starkeren Mauer voneinander getrennt.4 15 Das Grabinventar ist nicht sehr reichlich vorhanden (Taf. 1-4).39'49'50 Die Spiralringe und die Bernsteinperlen52,53 bildeten die Mehrheit davon. Die Bernsteinperlen sind die altesten Elemente und bilden mit den Grabformen und mit der Lage der Nekropole an den Wallen einen blassen Widerschein der mykenischen Zivilisation der mittleren Bronzezeit.52'63,66'69 Die Spiralringe aus einfachem oder doppeltem Bronzedraht und die Brillenanhanger verbinden unsere Nekropole mit den spatbronzezeitlichen Nekropolen aus der Po-Ebene.77,78 Das sind zugleich auch neue Anregungen, die aus dem Bereich mit der festgelegten Urnenfelderkultur nach Istrien gekommen sind.
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