Der Duden, die Genera und die Geschlechter

Anlass fr diesen Aufsatz ist die Tatsache, dass die Duden-Redaktion bei zahlreichen Personenbezeichnungen das sog. generische Maskulinum wegdefiniert hat. Das Anfang 2021 erschienene online Wrterbuch gibt als Bedeutungserklrung des Substantiv der Arzt folgende Beschreibung an: mnnliche Person, die n...

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Bibliographic Details
Main Author: N. R. Wolf
Format: Article
Language:English
Published: Samara National Research University 2021-11-01
Series:Вестник Самарского университета: История, педагогика, филология
Subjects:
Online Access:https://journals.ssau.ru/hpp/article/viewFile/9391/8567
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description Anlass fr diesen Aufsatz ist die Tatsache, dass die Duden-Redaktion bei zahlreichen Personenbezeichnungen das sog. generische Maskulinum wegdefiniert hat. Das Anfang 2021 erschienene online Wrterbuch gibt als Bedeutungserklrung des Substantiv der Arzt folgende Beschreibung an: mnnliche Person, die nach Medizinstudium und klinischer Ausbildung die staatliche Zulassung (Approbation) erhalten hat, Kranke zu behandeln (Berufsbezeichnung). Demgegenber hie es im Duden Universalwrterbuch von 2015: jemand, der nach Medizinstudium und klinischer Ausbildung die staatliche Zulassung (Approbation) erhalten hat, Kranke zu behandeln (Berufsbezeichnung). Der Aufsatz versucht, wieder einmal zu berprfen, ob es das generische Maskulinum als geschlechtsbergreifende oder besser: geschlechtsneutrale Bezeichnung gibt oder ob es, nicht zuletzt aufgrund des jahrhundertelangen Einflusses des Patriarchats auf die Sprachentwicklung, sich doch um den Ausdruck mnnlicher Vormacht handelt. Dabei werden sowohl das Problem Genus als auch der Begriff generisch untersucht und auf seine Bezeichnungsfunktion hin getestet. Schlielich soll auch berprft werden, ob die Sprache tatschlich die Wirklichkeit widerspiegelt und ob die Sprache wirklich alle Phnomene in der auersprachlichen Realitt benennen muss. Dazu kommt natrlich auch die Frage, ob die Duden-Redaktion ihre Kompetenzen richtig interpretiert (hat).
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institution Directory Open Access Journal
issn 2542-0445
2712-8946
language English
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publisher Samara National Research University
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spelling doaj.art-46987966a911429882ea820db50343ee2023-10-27T08:09:41ZengSamara National Research UniversityВестник Самарского университета: История, педагогика, филология2542-04452712-89462021-11-012739611010.18287/2542-0445-2021-27-3-96-1108379Der Duden, die Genera und die GeschlechterN. R. Wolf0https://orcid.org/0000-0003-1272-9897Department for German Linguistics, Julius-Maximilians-Universität WürzburgAnlass fr diesen Aufsatz ist die Tatsache, dass die Duden-Redaktion bei zahlreichen Personenbezeichnungen das sog. generische Maskulinum wegdefiniert hat. Das Anfang 2021 erschienene online Wrterbuch gibt als Bedeutungserklrung des Substantiv der Arzt folgende Beschreibung an: mnnliche Person, die nach Medizinstudium und klinischer Ausbildung die staatliche Zulassung (Approbation) erhalten hat, Kranke zu behandeln (Berufsbezeichnung). Demgegenber hie es im Duden Universalwrterbuch von 2015: jemand, der nach Medizinstudium und klinischer Ausbildung die staatliche Zulassung (Approbation) erhalten hat, Kranke zu behandeln (Berufsbezeichnung). Der Aufsatz versucht, wieder einmal zu berprfen, ob es das generische Maskulinum als geschlechtsbergreifende oder besser: geschlechtsneutrale Bezeichnung gibt oder ob es, nicht zuletzt aufgrund des jahrhundertelangen Einflusses des Patriarchats auf die Sprachentwicklung, sich doch um den Ausdruck mnnlicher Vormacht handelt. Dabei werden sowohl das Problem Genus als auch der Begriff generisch untersucht und auf seine Bezeichnungsfunktion hin getestet. Schlielich soll auch berprft werden, ob die Sprache tatschlich die Wirklichkeit widerspiegelt und ob die Sprache wirklich alle Phnomene in der auersprachlichen Realitt benennen muss. Dazu kommt natrlich auch die Frage, ob die Duden-Redaktion ihre Kompetenzen richtig interpretiert (hat).https://journals.ssau.ru/hpp/article/viewFile/9391/8567generisches maskulinumsexusgenusgendergendergerechtes sprechendudendeutsch.
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