Compersion in nicht-monogamen Beziehungen – eine buddhistische Perspektive

Compersion ist ein affektiver Zustand, der häufig im Zusammenhang mit Polyamorie und allgemein nicht-monogamen Beziehungen diskutiert wird. Er wird in der Regel als eine positive emotionale Reaktion darauf beschrieben, dass die*der Partner*in Zeit und/oder Intimität mit anderen genießt, gewissermaß...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Luu Zörlein, Hin Sing Yuen, Sven Walter
Format: Article
Language:deu
Published: Universität Salzburg 2023-12-01
Series:Zeitschrift für Praktische Philosophie
Subjects:
Online Access:https://www.praktische-philosophie.org/zfpp/article/view/393
Description
Summary:Compersion ist ein affektiver Zustand, der häufig im Zusammenhang mit Polyamorie und allgemein nicht-monogamen Beziehungen diskutiert wird. Er wird in der Regel als eine positive emotionale Reaktion darauf beschrieben, dass die*der Partner*in Zeit und/oder Intimität mit anderen genießt, gewissermaßen als ‚das Gegenteil von Eifersucht‘. Wir argumentieren dafür, dass eine buddhistische Perspektive dazu beitragen kann, die Natur dieser bislang schlecht verstandenen Emotion zu erschließen. Indem wir eine buddhistische Perspektive auf Compersion einnehmen, die auf den sogenannten ‚vier göttlichen Verweilzuständen‘ basiert, d. h. auf nicht-egozentrischen Zuständen, die Buddhist*innen zufolge ein gelingendes Leben erlauben, beschreiben wir (auch moralpraktisch) wichtige Facetten dieser Emotion, die sonst leicht übersehen werden. Ein solcher Ansatz, so argumentieren wir, bereichert nicht nur unser Verständnis von Compersion, sondern trägt auch zum Gelingen aller Arten von Beziehungen bei.
ISSN:2409-9961