Summary: | Die Thematisierung oder Verhandlung von Geschlecht am Beispiel der geschlechterbewussten Pädagogik ist seit Jahren innerhalb der Erziehungswissenschaft ein breites und zum Teil auch kritisch diskutiertes Thema. Innerhalb erziehungswissenschaftlicher Debatten zeigt sich unter anderem, dass keine Einigkeit bezüglich des Verständnisses von Geschlecht und daran anknüpfend dem ‚angemessenen‘ Umgang damit gibt, um Ungleichheiten entgegenzuwirken. Lydia Jenderek befasst sich mit genau diesem Diskurs und rekonstruiert entlang von primär problemzentrierten Interviews mit Lehrkräften, welche Verhandlungen von geschlechterbewusster Pädagogik im Feld der Schule stattfinden. Dabei kann Jenderek eindrücklich mit Hilfe der wissenssoziologischen Diskursanalyse aufzeigen, dass nicht nur differierende Positionierungen hinsichtlich Geschlecht leitend sind, sondern das geschlechterbewusste Pädagogik zu einem individuellen Thema der Lehrkräfte wird, die somit wesentlicher Faktor zu verstehen sind.
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