time (space) matters

Am Beispiel von Tutorial-Videos als digitale Lehr- und Lern-Medien fragt der Beitrag nach deren medialen Eigenheiten und medial durchwirkten Bildungspotenzialen. Inwiefern schwingen mediale Übersetzungsprozesse, medial vermittelte Momente des Zeigens und Erklärens implizit in der Ausgestaltung solc...

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Bibliographic Details
Main Authors: Nadia Bader, Notburga Karl
Format: Article
Language:deu
Published: MedienPädagogik 2022-02-01
Series:MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung
Subjects:
Online Access:https://www.medienpaed.com/article/view/1364
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author Nadia Bader
Notburga Karl
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description Am Beispiel von Tutorial-Videos als digitale Lehr- und Lern-Medien fragt der Beitrag nach deren medialen Eigenheiten und medial durchwirkten Bildungspotenzialen. Inwiefern schwingen mediale Übersetzungsprozesse, medial vermittelte Momente des Zeigens und Erklärens implizit in der Ausgestaltung solcher Videos mit? Inwiefern werden sie explizit genutzt? Und welche Bildungspotenziale birgt ein medial sensibilisierter Umgang mit (audio-)visuellen Gestaltungsmöglichkeiten? Im Rahmen aktueller Lehrentwicklungen (Blended und Distance Learning) lohnt sich eine genauere Untersuchung insbesondere bildungsrelevanter, medienästhetischer Dimensionen bestimmter (Lehr-/Lern-)Medien und Tools. Mit Erfolgsgarantie werbend – z. B. zum perspektivisch ‹richtigen› Zeichnen – suggerieren Tutorial-Videos Verständlichkeit, Machbarkeit und einen schnellen, selbstbestimmten Zugriff auf deren Lerninhalte (z. B. durch Fast Forward, Pause, Wiederholung). Zugleich kann die damit einhergehende Effektivitätslogik einer unreflektierten Reproduktion impliziter normativer Vorstellungen Vorschub leisten. Die Frage nach dem Wie der Darstellung kann dahingehend eine medial sensibilisierte, repräsentationskritische Sichtweise eröffnen. Beispielsweise kann sich ‹laienhafte› Nachlässigkeit in einer (irritierenden) Bildstörung als bildend zeigen, wenn sie die Aufmerksamkeit von Rezipierenden auf deren eigene Wahrnehmung lenkt und sie dazu auffordert, sich zu erklärten und gezeigten Inhalten (bewusster) ins Verhältnis zu setzen, satt vorschnell einer ‹Verstehensillusion› zu erliegen. Im Sinne einer transformatorischen Bildungstheorie sind solche Wahrnehmungsbrüche potenziell eher ermächtigend als beispielsweise die symbolische Form der Perspektive selbst und ermöglichen eine kritische Auseinandersetzung damit. Im vorliegenden Text-Bild-Beitrag nutzen wir distanzierend-kritische sowie künstlerisch-experimentelle Methoden, um medial bedingte Bildungspotenziale in Tutorial-Videos aufzudecken und weiterzudenken.
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