Die Reduzierung des Datenschutzparadoxons durch persönliche Betroffenheit: Ein Umfrageexperiment im Schweizer Kontext

Die zunehmende Nutzung des Internets in allen Lebensbereichen birgt auch eine zunehmende Gefahr von Internetkriminalität, wie beispielsweise den Missbrauch von persönlichen Daten. Dies zu verhindern ist sowohl Aufgabe des Staates, welcher mittels gesetzlicher Vorgaben festlegt wie Daten verarbeitet...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Xhesika Kryeziu, Lyn Ellen Pleger, Yvonne Hegele
Format: Article
Language:deu
Published: Ubiquity Press 2023-09-01
Series:Yearbook of Swiss Administrative Sciences
Subjects:
Online Access:https://account.ssas-yearbook.com/index.php/up-j-jsv/article/view/179
Description
Summary:Die zunehmende Nutzung des Internets in allen Lebensbereichen birgt auch eine zunehmende Gefahr von Internetkriminalität, wie beispielsweise den Missbrauch von persönlichen Daten. Dies zu verhindern ist sowohl Aufgabe des Staates, welcher mittels gesetzlicher Vorgaben festlegt wie Daten verarbeitet werden dürfen, als auch Aufgabe eines jeden Internetnutzenden. Dabei zeigt sich jedoch das als Datenschutzparadoxon bekannte Problem. Den Nutzenden von Dienstleistungen im Internet ist zwar einerseits der Schutz ihrer Daten wichtig, andererseits geben sie persönliche Informationen freizügig preis. Diese Studie untersucht, ob diese Diskrepanz zwischen Einstellung und Verhalten mittels der Bewusstmachung von persönlicher Betroffenheit aufgelöst werden kann. Im Rahmen eines Umfrageexperiments wird versucht bei den Teilnehmenden mittels eines Zeitungsartikels zu einem Datenmissbrauch-Skandal in ihrem Heimatland persönliche Betroffenheit auszulösen. Die Kontrollgruppe erhält einen äquivalenten Stimulus zu einem anderen Land. Anschliessend wird getestet, wie viele persönliche Informationen die Versuchsteilnehmenden preisgeben. Es zeigt sich, dass diejenigen, bei denen ein Zeitungsartikel zu Datenmissbräuchen eine höhere persönliche Betroffenheit auslöst, auch weniger persönliche Daten teilen. Allerdings zeigt sich auch, dass der verwendete Zeitungsartikel zum Heimatland kein systematischer Auslöser von persönlicher Betroffenheit darstellt. Die Studie verdeutlicht also die Relevanz von persönlicher Betroffenheit und regt dazu an, weitere Stimuli zu erforschen.
ISSN:2632-9255