Zu ausgewählten Ergebnissen der räumlichen Forschung der DDR aus der Sicht des Bauwesens

Ein historisch gewachsenes, räumlich zusammenhängendes Wirtschafts- und Sozialgefüge war mit der Teilung Deutschlands und der Abtrennung der Ostgebiete zunächst für eine noch nicht absehbare Periode willkürlich zerschnitten worden. Die Überwindung der entstandenen Defizite und Disproportionen führt...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Otto Dienemann
Format: Article
Language:deu
Published: oekom verlag GmbH 1990-07-01
Series:Raumforschung und Raumordnung
Online Access:https://rur.oekom.de/index.php/rur/article/view/1937
Description
Summary:Ein historisch gewachsenes, räumlich zusammenhängendes Wirtschafts- und Sozialgefüge war mit der Teilung Deutschlands und der Abtrennung der Ostgebiete zunächst für eine noch nicht absehbare Periode willkürlich zerschnitten worden. Die Überwindung der entstandenen Defizite und Disproportionen führte unter den Bedingungen der Zwangsbindung der DDR an die Sowjetunion und an die Sozialismusvorstellungen sowjetischer Prägung zu gravierend negativen Entwicklungen. Beseitigung des Privateigentums, zentraler Dirigismus, Entterritorialisierung der Produktionsstrukturen, verbunden mit Autarkiebestrebungen und den Maßnahmen der politisch-territorialen Neugliederung der DDR, haben zu unvertretbar hohen Beanspruchungen bzw. Vergeudung von Naturressourcen sowie zur Deformation räumlicher Strukturen geführt. Der jetzt anstehende Beitritt der Länder der DDR zu einem einheitlichen Deutschland sowie die Einbindung der DDR und weiterer schwächer entwickelter osteuropäischer Länder in ein zusammenwachsendes Europa setzten neue Maßstäbe für die Raumforschung und ihren Stellenwert für fachlich fundierte Politikberatung.
ISSN:0034-0111
1869-4179