Direct and indirect effects of media coverage

Der vorliegende Beitrag untersucht auf Basis einer Befragung direkte Medieneffekte auf 271 Staatsanwälte und 447 Richter sowie daraus resultierende indirekte Effekte auf die Angeklagten. Es zeigt sich, dass Befragte, über deren Verfahren in den Medien berichtet wird, die Berichterstattung aufmerksam...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Hans Mathias Kepplinger, Thomas Zerback
Format: Article
Language:deu
Published: Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG 2013-04-01
Series:Studies in Communication, Media
Online Access:https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/2192-4007-2012-3-473
Description
Summary:Der vorliegende Beitrag untersucht auf Basis einer Befragung direkte Medieneffekte auf 271 Staatsanwälte und 447 Richter sowie daraus resultierende indirekte Effekte auf die Angeklagten. Es zeigt sich, dass Befragte, über deren Verfahren in den Medien berichtet wird, die Berichterstattung aufmerksam und intensiv verfolgen. Außerdem nehmen sie starke Medieneffekte auf (a) die eigenen Emotionen, (b) die Wahrnehmung von Medienwirkungen auf Laien im Gerichtssaal und (c) das Strafmaß wahr. Mit Blick auf die Angehörigen ihrer Profession gehen sie dagegen nur von schwachen Medienwirkungen aus. Das Ausmaß negativer Emotionen hängt in erster Linie von der wahrgenommenen Genauigkeit der Berichterstattung und der Aufmerksamkeit ab, mit der diese verfolgt wird. Auswirkungen auf das Strafmaß hat in den Augen der Richter und Staatsanwälte vor allem die wahrgenommene Wirkung auf Professionsangehörige. Die wahrgenommene Wirkung auf Laien bleibt diesbezüglich weitgehend folgenlos. Die gefundenen direkten und indirekten Medieneffekte werden hinsichtlich ihrer sozialen Relevanz diskutiert.
ISSN:2192-4007