Holz zwischen Gelehrtenwissen und Praxiswissen in der Frühen Neuzeit

Im vorliegenden Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie ‚Materialwissen‘ am Beispiel von Holz generiert und vermittelt wird. Materialwissen, das heißt das Wissen über spezifische Eigenschaften von (Werk-) Stoffen, wird wie jegliches andere Wissen nicht kontextfrei erworben: Es entsteht im konkreten...

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Bibliographic Details
Main Authors: Thomas Kühtreiber, Josef
Format: Article
Language:deu
Published: University of Salzburg, Institute for Medieval and Early Modern Material Culture (IMAREAL) 2017-11-01
Series:Memo
Subjects:
Online Access:https://memo.imareal.sbg.ac.at/wsarticle/memo/2017-loeffler-gelehrtenwissen-praxiswissen/
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description Im vorliegenden Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie ‚Materialwissen‘ am Beispiel von Holz generiert und vermittelt wird. Materialwissen, das heißt das Wissen über spezifische Eigenschaften von (Werk-) Stoffen, wird wie jegliches andere Wissen nicht kontextfrei erworben: Es entsteht im konkreten Umgang mit Objekten aus entsprechenden Materialien, in der Wechselwirkung zwischen dem menschlichen Akteur und dem jeweiligen Material. Dieser Wissenserwerb über Material ist letzt-endlich empirischer Natur und basiert auf der unmittelbaren Interaktion zwischen Menschen und Objekten. Zum anderen wurde und wird Materialwissen aber auch „objektfern“ vermittelt, wozu in der Vormoderne vor allem jegliche Form von Gelehrtenliteratur zu rechnen ist. In welcher Beziehung stand in der Frühen Neuzeit die Wissenswelt von Praktikern zu jener der Gelehrtengesellschaft? Gab es einen Austausch, und wenn ja, wie beeinflussten einander dabei die jeweiligen Akteure? Dies wird am Beispiel des „richtigen Zeitpunkts“ der Holzernte untersucht.+++ This paper investigates the ways in which wood as a material is able to generate and impart ‚material knowledge‘. Like any other kind of knowledge, material knowledge – that is, knowledge of the properties that are specific to a certain (raw) material – is always acquired within a context: it emerges from the interaction between humans and objects made of certain materials, and thus from human-material interplay. Whereas this kind of knowledge acquisition based on direct contact with a material is an empirical approach, there have also been ways of conveying material knowledge in a manner detached from the objects. This latter approach is represented by the various types of learned writing in premodern times. However, was there a connection between the practitioners’ scope of knowledge and that of the learned circles in the pre-modern era, and if so, how did these two spheres influence each other? The authors seek to exemplify possible answers to these questions by analyzing Early Modern sources elaborating on the right time for timber harvesting.
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