Zum Zusammenhang von musikalischer Erwartung und Emotion

Im Zentrum dieses Beitrags steht der Zusammenhang zwischen musikalischer Struktur, Hörererwartung und emotionalen Reaktionen. Dazu werden einleitend verschiedene konzeptionelle Arbeiten zum Verhältnis von Musik und Emotionen vorgestellt. Daraufhin wird erläutert, wie Hörererwartungen durch statistis...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Hauke Egermann
Format: Article
Language:deu
Published: Olms (only printed volumes 2003-2017) 2013-01-01
Series:Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie
Subjects:
Online Access:https://storage.gmth.de/zgmth/pdf/725
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description Im Zentrum dieses Beitrags steht der Zusammenhang zwischen musikalischer Struktur, Hörererwartung und emotionalen Reaktionen. Dazu werden einleitend verschiedene konzeptionelle Arbeiten zum Verhältnis von Musik und Emotionen vorgestellt. Daraufhin wird erläutert, wie Hörererwartungen durch statistisches Lernen ausgebildet werden können. Schließlich werden einige theoretische und empirische Arbeiten präsentiert, die Zusammenhänge zwischen musikalischen Erwartungen und Emotionen erklären und überprüfen. Neben anderen Modellen wird hier das ITPRA-Model von David Huron ausführlich diskutiert. Im Anschluss wird auch eine eigene Studie vorgestellt, die den postulierten Zusammenhang zwischen statischen Eigenschaften musikalischer Strukturen, subjektivem Erwartungserleben und emotionalen Reaktionen bestätigt. Dabei konnte beobachtet werden, dass melodische Segmente mit hohem Informationsgehalt als unerwartet und emotionsinduzierend erlebt werden (verglichen mit Segmenten mit geringem Informationsgehalt). This article focusses on the relationship between musical structures, listener expectations, and emotional reactions. As a starting point, different scientific concepts linking music and emotion are reviewed, followed by an explanation of how listener expectations may be developed through statistical learning. Finally, several further theoretical and empirical approaches explaining the connections between musical expectations and emotions are introduced, including David Huron’s ITPRA-Model. A study conducted by the author confirmed the hypothesized relationship between statistical properties of musical structures and emotional reactions. This study demonstrated that melodic segments with high information content are experienced as unexpected and induce emotion (compared to segments with low information content).
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