"Das unausgesprochene Gefühl der Unzugehörigkeit" : Amerika als Zufluchtsmöglichkeit vor dem Selbst in Max Frischs Romanen Stiller und Homo faber
In seiner Rede Emigranten, die er 1958 anläßlich der Georg-BtichnerPreis- Verleihung hielt und woraus das Titelzitat des vorliegenden Beitrags stammt, äußerte Max Frisch die Meinung, jeder frei gewahlte Wohnsitz solle dem Schriftsteller das unausgesprochene Gefühl der Unzugehörigkeit gestatten. Mi...
Main Author: | |
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Format: | Article |
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Published: |
University of Ljubljana Press (Založba Univerze v Ljubljani)
1993-12-01
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Series: | Acta Neophilologica |
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Online Access: | https://journals.uni-lj.si/ActaNeophilologica/article/view/6910 |
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author | Vesna Kondrič Horvat |
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In seiner Rede Emigranten, die er 1958 anläßlich der Georg-BtichnerPreis- Verleihung hielt und woraus das Titelzitat des vorliegenden Beitrags stammt, äußerte Max Frisch die Meinung, jeder frei gewahlte Wohnsitz solle dem Schriftsteller das unausgesprochene Gefühl der Unzugehörigkeit gestatten.
Mit dem Satz: "Ich bin nicht Stiller!" (St 9) beginnt Frisch seinen 1954 veröffentlichten Roman Stiller. Ein Mann - ein Bildhauer -, der viele Versuche unternommen hat, seiner 'eigentlichen ', seelisch-existentiellen Identität zu entgehen, flieht schlieBlich, als alle anderen Versuche (sich im Spanischen Bürgerkrieg als ein mutiger Mann, sich in der Ehe als ein idealer Mann, sich in der Kunst als erfolgreicher Bildhauer zu bewahren) scheitern, nach Amerika und läßt seine lungenkranke Frau Julika im Sanatorium in Davos zurück. Nach mehr als sechsjahrigem Fernbleiben kehrt er unter anderem Namen in die Heimat zurück und wird an der Schweizer Grenze - wegen vermeintlicher Verwicklung in eine Spionage-Affäre - verhaftet. An diesem Punkt beginnt der Roman.
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