Summary: | Fußball ist in Deutschland die mit Abstand beliebteste und medial meist berichtete Sportart. Neben Spielen und Ergebnissen rücken in der Fußballberichterstattung immer häufiger Aspekte abseits des sportlichen Spielgeschehens in den Fokus. Fußballtransfers scheinen für die Berichterstattung besonders interessant, weil sie ziemlich gut zur Handlungslogik der Massenmedien passen und einige Nachrichtenfaktoren aufweisen, die ihr Aufgreifen begünstigen. Zu Eigenschaften und Qualität der Transferberichterstattung in Deutschland ist bislang jedoch wenig bekannt. Der Beitrag untersucht mit Hilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse (n=2.132) die Transferberichterstattung der überregionalen Tageszeitungen Bild, Süddeutsche Zeitung und Frankfurter Allgemeine Zeitung sowie der Fachmagazine Kicker und Sport Bild zu Spielertransfers der 1. Bundesliga während der Sommertransferperioden 2010 bis 2013. Durch eine Verknüpfung mit Extra-Media-Daten zu Spielertransfers der Bundesliga wird der Verlässlichkeit der Transferaussagen nachgegangen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Transferberichterstattung sich stark am Status der beteiligten Spieler sowie am sportlichen Erfolg der beteiligten Vereine orientiert. Knapp ein Drittel der Transferaussagen stellt sich als falsch heraus.
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