Nachrichtennutzung in Deutschland. Eine nutzerzentrierte Repertoireanalyse

Trotz erster vielversprechender Befunde war bisher nicht hinreichend zu klären, nach welchen Strukturprinzipien Rezipienten verschiedene Nachrichtenangebote zu individuellen Repertoires integrieren. Der Beitrag nimmt die inhaltliche Komposition der Nachrichtenrepertoires in Deutschland in den Blick....

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Frank Mangold, Jens Vogelgesang, Michael Scharkow
Format: Article
Language:deu
Published: Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG 2017-09-01
Series:Medien & Kommunikationswissenschaft
Online Access:https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/1615-634X-2017-4-704
Description
Summary:Trotz erster vielversprechender Befunde war bisher nicht hinreichend zu klären, nach welchen Strukturprinzipien Rezipienten verschiedene Nachrichtenangebote zu individuellen Repertoires integrieren. Der Beitrag nimmt die inhaltliche Komposition der Nachrichtenrepertoires in Deutschland in den Blick. Er diskutiert methodische Anknüpfungspunkte, um Nachrichtenrepertoires einer detaillierteren medienübergreifenden Analyse unterziehen zu können. Diese Anknüpfungspunkte bestimmen nachfolgend den empirischen Zugriff einer Sekundäranalyse von Eurobarometer-Daten mittels latenter Klassenanalyse. Laut der Sekundäranalyse lassen sich vier distinkte Nutzertypen identifizieren, deren Nachrichtenrepertoires verschiedenen Strukturprinzipien folgen: Orientierung an Nachrichten in 1. traditionellen, insb. auch regionalen Medien, 2. Qualitätsmedien, 3. unterhaltungspublizistischen Medien und 4. Onlinemedien. Daneben zeichnet sich in der jüngeren Bevölkerung die Entstehung eines fünften Nutzertypus ab, dessen Onlineaffinität mit einer Repertoirekomposition einhergeht, welche die bisherige Leitmedienfunktion von Fernsehnachrichten infrage stellt. Die Implikationen der empirischen Befunde für Kommunikationswissenschaft und Kommunikationspolitik werden abschließend diskutiert.
ISSN:1615-634X