Die Korrespondenz zwischen Petar Konjovic (1883-1970) und Zdenek Chalabala (1899-1962)

(nemački) Slawische Gemeinsamkeit und auch politische Ursachen brachten nach dem Ersten Weltkriege zwei neue Staaten, zusammen, Jugoslawien und Tschechoslowakei. Kulturelle Beziehungen waren sehr lebendig (sie waren auch aktuell vor dem Kriege) auf dem musikalischen Gebiete, in dem Konzertsaal, in d...

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Bibliographic Details
Main Author: Mosusova Nadežda
Format: Article
Language:English
Published: Serbian Academy of Sciences and Arts - Institute of Musicology of Serbian Academy of Sciences and Arts 2002-01-01
Series:Muzikologija
Online Access:http://www.doiserbia.nb.rs/img/doi/1450-9814/2002/1450-98140202057M.pdf
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description (nemački) Slawische Gemeinsamkeit und auch politische Ursachen brachten nach dem Ersten Weltkriege zwei neue Staaten, zusammen, Jugoslawien und Tschechoslowakei. Kulturelle Beziehungen waren sehr lebendig (sie waren auch aktuell vor dem Kriege) auf dem musikalischen Gebiete, in dem Konzertsaal, in der Oper. Besondere Aufmerksamkeit erhob die Oper Koštana (1929) von Petar Konjovic, mit der Premiere in damaligen Jugoslawien in 1931 (Zagreb, Belgrad Ljubljana), die sie auch nach Tschechoslowakei brachte. Nach der Aufführung in dem Nationaltheater Brno/Brünn (ins Tschechisch übersetzt von Zdenek Knittl), September 1932, für deren Erfolg sich der tschechische Dirigent Zdenek Chalabala sehr engagiert hatte, kam die Oper Koštana in die Sphäre der künstlerischen Aufmerksamkeit des Westens (z. B. Universal war sehr interessiert) und dabei auf die Szene des Prager Nationaltheater 1935, auch unter der Leitung von Chalabala. Seine Anstrengungen waren keine blosse Höflichkeit, überbieten jedenfalls eine normale zwischenstaatliche Kurtoasie und auch beide Nationaltheater, nich ohne Verdienst dieses Dirigenten stellten ihre beste Besetzungen dem serbischen Tonsätzer zur Verfügung. Leider verhinderte der Zweite Weltkrieg Koštanas "Drang nach Westen". In der Nachkriegszeit erlebte diese Oper eine Premiere in Bratislava (Slowakei 1948), und noch ein Gastspiel der Belgrader Oper in Warschau (l960). In der Korrespondenz Konjovic - Chalabala handelt sich um die Vorbereitungen der beiden tschechischen Premieren und um die Bearbeitung der Koštana, von Chalabala initiert und von dem Komponisten durchgeführt oder autorisiert. Der Briefumtausch dauerte 1932-1940, mit cca 100 Schreiben (hier nur ein Viertel geschildert). Ein Teil der Korrespondenz, die Briefe von Konjovic zu Chalabala, kamen auf private Weise von der Dirigenten Witwe Bela Rosumova (Opernsängerin, Brünner Koštana) durch die damalige pensionierte Solistin der Zagreber Oper, Marta Wellar-Rak (übrigens Übersetzerin ins Deutsch der Texte in den Kompositionen von Konjovic) zu Autorin dieser Präsentation. Die Briefe von Konjovic zu Chalabala haben keine Signatur, wie auch die ganze Korrespondenz von Konjovic, die sich wie der komplete Nachlass des Komponisten in dem Musikwissenschaftlichen Institut SANU in Belgrad befindet. Als wichtigste Resultat dieser Zusammenarbeit, entstand, nach beiden Premieren, ein neues Bild der Oper (statt 5 hat Koštana in endgültiger Fassung 6 Bilder), dass Konjovic iM Jahren 1936-8 komponierte. Bald nach der Prager Aufführung von Koštana bekam Chalabala den Dirigentenpost in dem Nationaltheater der Hauptstadt. In dieser Zeit kam auch wegen der Koštanas Erfolge eine Verehrung des serbischen Komponisten: er wurde zum ausländischen Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften gewählt (vorher waren das Igor Stravinsky und Karol Szymanovski). Die Premiere der "neuen" Koštana fand in Belgrader Nationaltheater 1940 statt, leider ohne Zdenek Chalabala als Gast am Pult, was Konjovic eifrig wünschte. (Statt Chalabala war es Lovro Matačić). In derselben Version wurde die Oper nach dem Kriege in Jugoslawien in Zagreb und Belgrad aufgeführt, auch in Slowakei. Die Korrespondenz Chalabala - Konjovic schildert eine interessante musikalische Welt in Mitteleuropa 30-en Jahren, mit heute fast vergessenen Persönlichkeiten, wie die hervorragenden tschechischen Opernsänger, auch die serbischen Regisseure, Komponisten, Dramaturgen, Musikwissenschaftler und Herausgeber.
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