Mehrsprachigkeit in Rio Grande do Sul: Zur Negation im Brasilianischen Hunsrückisch
Im vorliegenden Artikel wird anhand eines spontansprachlichen Korpus bilingualer Sprecher ein sprachliches Phänomen im brasilianischen Hunsrückischen genauer betrachtet: die Negation. Die Negation ist insofern linguistisch interessant, als sie in den beiden involvierten Kontaktvarietäten (deutsche...
Main Authors: | , |
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Format: | Article |
Language: | deu |
Published: |
Universidade de São Paulo
2023-02-01
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Series: | Pandaemonium Germanicum: Revista de Estudos Germanísticos |
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Online Access: | https://www.revistas.usp.br/pg/article/view/208718 |
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author | Esther Rinke Cristina Flores |
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Im vorliegenden Artikel wird anhand eines spontansprachlichen Korpus bilingualer Sprecher ein sprachliches Phänomen im brasilianischen Hunsrückischen genauer betrachtet: die Negation. Die Negation ist insofern linguistisch interessant, als sie in den beiden involvierten Kontaktvarietäten (deutsche Minderheitensprache, brasilianisches Portugiesisch (BP)) unterschiedlich ausgeprägt ist. Von Interesse ist insbesondere die Stellung des Negationswortes in Hinblick auf das finite Verb und das direkte Objekt sowie die Frage, ob zwei Negationselemente in einem Satz vorkommen können, ohne dass die negative Interpretation des Satzes sich in eine Affirmation wandelt (Negative Concord). Ziel der Analyse ist es, mögliche Sprachkontaktphänomene und sprachkontaktbedingten Wandel zu identifizieren. Es wird geschlussfolgert, dass die Negation im Hunsrückischen sehr stabil ist und deutschen Wortstellungsmustern folgt. Diese grammatische Stabilität beruht auf dem regelmäßigen Gebrauch des Dialekts. Dennoch finden sich wie im BP Phänomene von Negative Concord, das im Standarddeutschen nicht in gleicher Weise möglich ist. Im Gegensatz zum brasilianischen Portugiesischen handelt es sich allerdings nicht um ein kategorisches, sondern um ein variables Phänomen, das in ähnlicher Weise in anderen deutschen Dialekten existiert bzw. existierte.
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