Visuelle Gestaltungsmittel in der Wahlkampfberichterstattung amerikanischer und deutscher Fernsehnachrichten: Der Einsatz von Kameraperspektiven und Einstellungsgrößen

Mehr als dreißig Jahre nach den Untersuchungen zur „optischen Kommentierung“ von Hans Mathias Kepplinger sind seither nur wenige Studien zur Darstellung von politischen Akteuren durch Kameraperspektiven und Einstellungsgrößen publiziert worden. Dabei haben kameratechnische Mittel neben verbalen Info...

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Bibliographic Details
Main Authors: Michael Sülflow, Frank Esser
Format: Article
Language:deu
Published: Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG 2014-12-01
Series:Studies in Communication, Media
Online Access:https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/2192-4007-2014-1-101
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Frank Esser
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description Mehr als dreißig Jahre nach den Untersuchungen zur „optischen Kommentierung“ von Hans Mathias Kepplinger sind seither nur wenige Studien zur Darstellung von politischen Akteuren durch Kameraperspektiven und Einstellungsgrößen publiziert worden. Dabei haben kameratechnische Mittel neben verbalen Informationen einen nachgewiesenen Einfluss auf die Meinungsbildung der Rezipienten. Die vorliegende Studie untersucht inhaltsanalytisch 158 Fernsehnachrichtenbeiträge von zwei US-amerikanischen sowie deutschen Sendern in den Wahlkämpfen 2008 respektive 2009. Es zeigt sich, dass in den US-amerikanischen Sendungen Abweichungen von der Normalsicht und distanzierte Einstellungsgrößen angewendet werden. In den deutschen Beiträgen lassen sich ebenso Anwendungen von extremen Perspektiven feststellen, dafür wird stärker Nähe zu den Kandidaten hergestellt. Dabei ist länderübergreifend auf unterschiedliche Bildsprachen der Sender zu verweisen. Insgesamt zeigt sich transnational eine Zunahme abweichender Perspektiven und Einstellungsgrößen in den sogenannten Image Bites. Nicht zuletzt werden Unterschiede in den Darstellungen deutscher Spitzenkandidaten bei den ARD Tagesthemen festgestellt und deuten auf einen Visual Bias hin. Der Ländervergleich ermöglicht die Interpretation der Befunde vor dem Hintergrund unterschiedlicher Kommerzialisierungs- und Medialisierungsgrade.
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