Der Krieg ist der beste koch. Die Metapher des Essens in Einblattdrucken zur Zeit des Dreissigjährigen Krieges

Diese Fallstudie über Flugblätter aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) zeigt, anhand zahlreicher Belege, wie die konzeptuelle Metapher des Essens, und insbesondere des Festessens, mit ihren zahlreichen Implikationen dazu geeignet war, einem breiten, nicht unbedingt gebildeten Publiku...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Laura Balbiani
Format: Article
Language:English
Published: EDUCatt 2013-10-01
Series:L'Analisi linguistica e letteraria
Online Access:http://www.analisilinguisticaeletteraria.eu/wp-content/uploads/2015/02/201202BalbianiC.pdf
Description
Summary:Diese Fallstudie über Flugblätter aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) zeigt, anhand zahlreicher Belege, wie die konzeptuelle Metapher des Essens, und insbesondere des Festessens, mit ihren zahlreichen Implikationen dazu geeignet war, einem breiten, nicht unbedingt gebildeten Publikum das extrem verwickelte Kriegsgeschehen näher zu bringen. Dadurch wurden die einzelnen Kriegsereignisse und die Stellung der unterschiedlichen kriegsführenden Parteien thematisiert und in einen umfassenden Deutungszusammenhang gebracht. So entstand ein dichtes Netz von intertextuellen Verweisen, das sich durch die unterschiedlichen Kriegsphasen erstreckt und den facettenreichen Implikationenbündel der Festessens-Metapher kreativ ausschöpft. Dank dieser Metapher, die aus dem Alltag des ‚gemeinen Mannes‘ hergeleitet wird (und sich bewusst seiner dürftigen Kost entgegensetzt) konnte man einen unübersichtlichen, äußerst komplexen Sachverhalt wie den des Dreißigjährigen Krieges auf eine greifbare, oft heilsgeschichtliche Perspektive zurückführen und den heftigen Spannungen jener Jahre Ausdruck verleihen.
ISSN:1122-1917
1827-7985