Subjektives Lernzeiterleben und kollektive Zeitpraktiken in der Erwachsenbildung: zur empirischen Rekonstruktion von Zeitmodalitäten in Lern- und Bildungsprozessen
Lern- und Bildungsprozesse sind unlösbar mit Zeitlichkeit verbunden. In der aktuellen erziehungswissenschaftlichen Forschung wird dies erkannt, es bleiben aber Desiderata insbesondere in der Verbindung bildungstheoretischer Überlegungen mit qualitativer empirischer Forschung. Deshalb untersuchen wir...
Main Authors: | , , |
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Format: | Article |
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Published: |
FQS
2020-05-01
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Series: | Forum: Qualitative Social Research |
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Online Access: | http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/3489 |
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author | Jörg Schwarz Hannah Hassinger Sabine Schmidt-Lauff |
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description | Lern- und Bildungsprozesse sind unlösbar mit Zeitlichkeit verbunden. In der aktuellen erziehungswissenschaftlichen Forschung wird dies erkannt, es bleiben aber Desiderata insbesondere in der Verbindung bildungstheoretischer Überlegungen mit qualitativer empirischer Forschung. Deshalb untersuchen wir in einem aktuellen Forschungsprojekt mittels qualitativ-rekonstruktiver Verfahren den Zusammenhang zwischen institutionalisierten Zeitstrukturen, kollektiven Zeitpraktiken und subjektivem Lernzeiterleben in Bildungsurlaubsveranstaltungen. Im Beitrag besprechen wir zunächst grundlegend das Verhältnis von Zeit und Erwachsenenbildung und betten unseren Untersuchungsgegenstand in den Kontext der Programmatik lebenslangen Lernens ein. Auf dieser Grundlage stellen wir das methodische Design unseres Forschungsprojekts vor, bei dem wir auf eine Verbindung von qualitativer Kursforschung einerseits und erwachsenenbildungswissenschaftlicher Biografieforschung andererseits setzen und in diesem Rahmen teilnehmende Beobachtungen von Kursen und narrative Interviews mit Teilnehmenden auf Grundlage der dokumentarischen Methode analytisch verschränken. Anhand eines ausgewählten Falles zeigen wir auf, wie es durch diesen multimethodischen und multiperspektivischen Zugang möglich wird, die komplexen Verhältnisse zwischen kollektiven Zeitpraktiken und subjektivem Lernzeiterleben herauszuarbeiten. Dabei fokussieren wir die praktische Strukturierung der Kurszeit im Unterschied zur Lernzeit jenseits des Kurses und zeigen für letztere auf, wie unterschiedlich die Teilnehmenden diese wahrnehmen und ausgestalten. In einer abschließenden Reflexion verweisen wir auf methodische Anschlussfragen, die sich aus der bisherigen Forschungspraxis ableiten lassen. |
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spelling | doaj.art-9b6fbd14e681431d806fbf88ef6f22882022-12-22T02:00:54ZdeuFQSForum: Qualitative Social Research1438-56272020-05-0121210.17169/fqs-21.2.34892096Subjektives Lernzeiterleben und kollektive Zeitpraktiken in der Erwachsenbildung: zur empirischen Rekonstruktion von Zeitmodalitäten in Lern- und BildungsprozessenJörg Schwarz0Hannah Hassinger1Sabine Schmidt-Lauff2Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr HamburgHelmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr HamburgHelmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr HamburgLern- und Bildungsprozesse sind unlösbar mit Zeitlichkeit verbunden. In der aktuellen erziehungswissenschaftlichen Forschung wird dies erkannt, es bleiben aber Desiderata insbesondere in der Verbindung bildungstheoretischer Überlegungen mit qualitativer empirischer Forschung. Deshalb untersuchen wir in einem aktuellen Forschungsprojekt mittels qualitativ-rekonstruktiver Verfahren den Zusammenhang zwischen institutionalisierten Zeitstrukturen, kollektiven Zeitpraktiken und subjektivem Lernzeiterleben in Bildungsurlaubsveranstaltungen. Im Beitrag besprechen wir zunächst grundlegend das Verhältnis von Zeit und Erwachsenenbildung und betten unseren Untersuchungsgegenstand in den Kontext der Programmatik lebenslangen Lernens ein. Auf dieser Grundlage stellen wir das methodische Design unseres Forschungsprojekts vor, bei dem wir auf eine Verbindung von qualitativer Kursforschung einerseits und erwachsenenbildungswissenschaftlicher Biografieforschung andererseits setzen und in diesem Rahmen teilnehmende Beobachtungen von Kursen und narrative Interviews mit Teilnehmenden auf Grundlage der dokumentarischen Methode analytisch verschränken. Anhand eines ausgewählten Falles zeigen wir auf, wie es durch diesen multimethodischen und multiperspektivischen Zugang möglich wird, die komplexen Verhältnisse zwischen kollektiven Zeitpraktiken und subjektivem Lernzeiterleben herauszuarbeiten. Dabei fokussieren wir die praktische Strukturierung der Kurszeit im Unterschied zur Lernzeit jenseits des Kurses und zeigen für letztere auf, wie unterschiedlich die Teilnehmenden diese wahrnehmen und ausgestalten. In einer abschließenden Reflexion verweisen wir auf methodische Anschlussfragen, die sich aus der bisherigen Forschungspraxis ableiten lassen.http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/3489teilnehmende beobachtungnarratives interviewdokumentarische methodezeitbildungsfreistellungunterrichtsforschungbiografieforschung |
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