Auch dauerhaft urban? Empirische Untersuchung kurz- und langfristiger Wohnumfeldwünsche junger Erwachsener als Beitrag zur Reurbanisierungsdebatte

Die Wanderungen und Wohnbedürfnisse junger Erwachsener spielen im Kontext der Reurbanisierungsdebatte eine bedeutende Rolle. Regelmäßig werden sie als eine Hauptträgergruppe der Reurbanisierung identifiziert, wobei Studierende für viele Städte von besonderer Bedeutung sind. Die Befunde beziehen sich...

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Main Authors: Erik Seyfarth, Frank Osterhage, Joachim Scheiner
Format: Article
Language:deu
Published: oekom verlag GmbH 2021-08-01
Series:Raumforschung und Raumordnung
Subjects:
Online Access:https://rur.oekom.de/index.php/rur/article/view/88
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author Erik Seyfarth
Frank Osterhage
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description Die Wanderungen und Wohnbedürfnisse junger Erwachsener spielen im Kontext der Reurbanisierungsdebatte eine bedeutende Rolle. Regelmäßig werden sie als eine Hauptträgergruppe der Reurbanisierung identifiziert, wobei Studierende für viele Städte von besonderer Bedeutung sind. Die Befunde beziehen sich allerdings im Wesentlichen auf die Generation Y („Millenials“, geboren etwa 1980 bis 2000). Über die nachfolgende Generation Z („Post-Millennials“) ist weniger bekannt. Eine Möglichkeit zum Verständnis der Dynamik und Richtung sich möglicherweise verändernder Wohnumfeldwünsche besteht darin, junge Erwachsene danach zu fragen, wie sie nach Beendigung der Ausbildung oder später wohnen möchten. Dazu wurden Studierende der Raumplanung an der TU Dortmund befragt. Zum Verständnis der Einflussfaktoren auf die Wohnumfeldwünsche wird ein multinomiales Logitmodell geschätzt. Als zentrale Ergebnisse zeigt sich erstens, dass nur sehr wenige Studierende langfristig urban wohnen möchten, während fast die Hälfte eher suburban-kleinstädtische Vorstellungen hat und mit 28 Prozent ein substanzieller Anteil geradezu antiurban eingestellt ist. Diese Präferenzen werden zweitens beeinflusst von den Wohnerfahrungen der Befragten in der Kindheit und Jugend, von intergenerationalen Effekten (Wohnumfeldwünsche und Mobilitätseinstellungen der Eltern), den eigenenMobilitätseinstellungenund der realisierten Alltagsmobilität. Im Hinblick auf die künftige Raumentwicklung  ergibt sich in der Konsequenz, dass Reurbanisierung keinesfalls als Selbstläufer angesehen werden kann.
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