Den eigenen Untergang erzählen, um ihn zu verhindern : Die narrative Modellierung von Zukunft im Anthropozändiskurs

Anders als die Festlegung der übrigen erdgeschichtlichen Epochen bezieht sich das Konzept des Anthropozäns auf die Gegenwart und v. a. die Zukunft. Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, wie im Anthropozändiskurs als einem gesellschaftlichen Diskurs Zukunftsvorstellungen entfaltet werden. Dabei w...

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Bibliographic Details
Main Author: Ostheimer, Jochen
Format: Article
Language:deu
Published: Karl Franzens-Universität Graz 2020-05-01
Series:Limina
Subjects:
Online Access:http://unipub.uni-graz.at/limina/periodical/titleinfo/4948591
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description Anders als die Festlegung der übrigen erdgeschichtlichen Epochen bezieht sich das Konzept des Anthropozäns auf die Gegenwart und v. a. die Zukunft. Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, wie im Anthropozändiskurs als einem gesellschaftlichen Diskurs Zukunftsvorstellungen entfaltet werden. Dabei wird die These vertreten, dass erzählerische Formen im weiteren Sinn ein wichtiges Medium darstellen, um für dieses Konzept Verbreitung, Verständnis und Zustimmung zu finden. Denn Erzählungen sind ein besonders gut geeignetes Mittel, um komplexe Sachverhalte für unterschiedliche Adressatengruppen verständlich darzulegen, die Dringlichkeit eines Anliegens deutlich zu machen und zum Handeln zu motivieren. Erzählungen über das Anthropozän bilden ein Medium, mit dem die moderne Gesellschaft über die Rückwirkungen von Handlungsfolgen auf die eigene Struktur und das eigene Selbstverständnis nachdenkt. Um zu erhellen, wie Zukunftsvorstellungen narrativ modelliert werden, werden exemplarisch ein spezieller Diskurs (über den Klimawandel) sowie eine Methode (die Erstellung von Szenarien) analysiert. Unlike other geological epochs, the concept of the Anthropocene is defined by the present and in particular the future. This article examines the Anthropocene discourse as a public discourse and its potential to establish visions of the future. The underlying hypothesis is that narratives are a potent means to communicate such ideas and for people to understand and accept them. After all, stories are a highly effective medium to explain complex scenarios to diverse target audiences, convey urgency and importance, and encourage action. Anthropocene narratives provide modern society with a tool to reflect on how consequences of actions impact societal structures and shape society’s image of itself. The modelling of visions of the future through narratives will be exemplified on a specific discourse (on climate change) and one particular method (to create scenarios) will be analysed.
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