„Lehrerbildner“ – auf der Suche nach einer verlorenen Profession

Der spezifische Typus des „Lehrerbildners“ bzw. der „Lehrerbildnerin“ ist eher in der Geschichte der Volksschullehrer*innenbildung und nicht in der Gymnasiallehrer*innenbildung zu verorten. Lehrkräfte als Bildner können konsequenterweise dann nur in „Bildnerhochschulen“ auf ihren Beruf vorbereitet...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Ewald Terhart
Format: Article
Language:deu
Published: Wissenschaftliche Einrichtung Oberstufen-Kolleg der Universität Bielefeld 2021-10-01
Series:PraxisForschungLehrer*innenBildung
Subjects:
Online Access:https://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/4775
_version_ 1797627053937262592
author Ewald Terhart
author_facet Ewald Terhart
author_sort Ewald Terhart
collection DOAJ
description Der spezifische Typus des „Lehrerbildners“ bzw. der „Lehrerbildnerin“ ist eher in der Geschichte der Volksschullehrer*innenbildung und nicht in der Gymnasiallehrer*innenbildung zu verorten. Lehrkräfte als Bildner können konsequenterweise dann nur in „Bildnerhochschulen“ auf ihren Beruf vorbereitet werden. Dieses personalistisch-idealistische Konzept, welches immer auch als schöner Schein über einer dürftigen Wirklichkeit schwebte, trat mit der Modernisierung, Akademisierung und Verwissenschaftlichung von Lehrberuf und Lehrer*innenbildung in den Hintergrund. Verlauf  und Probleme dieses Prozesses der Akademisierung werden geschildert; parallel wird der Weg des Verfassers durch das (Diplom-)Studium der Erziehungswissenschaft hindurch und danach als Wissenschaftler bzw. Schulpädagoge in die Erziehungswissenschaft, in die universitäre Lehrerbildung sowie schließlich in die Rolle eines „Experten“ für Lehrerbildung hinein schlaglichtartig beleuchtet. Der ursprüngliche pädagogische Idealismus des „Lehrerbildners“ kann und sollte heute nicht mehr Maßstab sein. Differenzsensible und rassismuskritische Konzepte und Selbstverständnisse sind wichtig, sollten aber nicht zu einer Überdehnung der Möglichkeiten des Lehrberufs führen. Angesichts der komplexen Aufgabe Lehrer*innenbildung sind Realismus und Nüchternheit angebracht. Forschung zum Prozess des Lehrer*in-Werdens, auch: des Lehrerbildner*in-Werdens bleibt die Aufgabe.
first_indexed 2024-03-11T10:19:00Z
format Article
id doaj.art-c206b7e9cd9c4029b1b1fb95a8d867df
institution Directory Open Access Journal
issn 2629-5628
language deu
last_indexed 2024-03-11T10:19:00Z
publishDate 2021-10-01
publisher Wissenschaftliche Einrichtung Oberstufen-Kolleg der Universität Bielefeld
record_format Article
series PraxisForschungLehrer*innenBildung
spelling doaj.art-c206b7e9cd9c4029b1b1fb95a8d867df2023-11-16T06:41:06ZdeuWissenschaftliche Einrichtung Oberstufen-Kolleg der Universität BielefeldPraxisForschungLehrer*innenBildung2629-56282021-10-013510.11576/pflb-4775„Lehrerbildner“ – auf der Suche nach einer verlorenen ProfessionEwald Terhart0Westfälische Wilhelms-Universität Münster Der spezifische Typus des „Lehrerbildners“ bzw. der „Lehrerbildnerin“ ist eher in der Geschichte der Volksschullehrer*innenbildung und nicht in der Gymnasiallehrer*innenbildung zu verorten. Lehrkräfte als Bildner können konsequenterweise dann nur in „Bildnerhochschulen“ auf ihren Beruf vorbereitet werden. Dieses personalistisch-idealistische Konzept, welches immer auch als schöner Schein über einer dürftigen Wirklichkeit schwebte, trat mit der Modernisierung, Akademisierung und Verwissenschaftlichung von Lehrberuf und Lehrer*innenbildung in den Hintergrund. Verlauf  und Probleme dieses Prozesses der Akademisierung werden geschildert; parallel wird der Weg des Verfassers durch das (Diplom-)Studium der Erziehungswissenschaft hindurch und danach als Wissenschaftler bzw. Schulpädagoge in die Erziehungswissenschaft, in die universitäre Lehrerbildung sowie schließlich in die Rolle eines „Experten“ für Lehrerbildung hinein schlaglichtartig beleuchtet. Der ursprüngliche pädagogische Idealismus des „Lehrerbildners“ kann und sollte heute nicht mehr Maßstab sein. Differenzsensible und rassismuskritische Konzepte und Selbstverständnisse sind wichtig, sollten aber nicht zu einer Überdehnung der Möglichkeiten des Lehrberufs führen. Angesichts der komplexen Aufgabe Lehrer*innenbildung sind Realismus und Nüchternheit angebracht. Forschung zum Prozess des Lehrer*in-Werdens, auch: des Lehrerbildner*in-Werdens bleibt die Aufgabe. https://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/4775LehrerbildnerLehrer*innenbildungUniversitätPädagogische Hochschule
spellingShingle Ewald Terhart
„Lehrerbildner“ – auf der Suche nach einer verlorenen Profession
PraxisForschungLehrer*innenBildung
Lehrerbildner
Lehrer*innenbildung
Universität
Pädagogische Hochschule
title „Lehrerbildner“ – auf der Suche nach einer verlorenen Profession
title_full „Lehrerbildner“ – auf der Suche nach einer verlorenen Profession
title_fullStr „Lehrerbildner“ – auf der Suche nach einer verlorenen Profession
title_full_unstemmed „Lehrerbildner“ – auf der Suche nach einer verlorenen Profession
title_short „Lehrerbildner“ – auf der Suche nach einer verlorenen Profession
title_sort lehrerbildner auf der suche nach einer verlorenen profession
topic Lehrerbildner
Lehrer*innenbildung
Universität
Pädagogische Hochschule
url https://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/4775
work_keys_str_mv AT ewaldterhart lehrerbildneraufdersuchenacheinerverlorenenprofession