Organisierte mesoskalige Störungen in der stabilen planetaren Grenzschicht

In der nächtlichen stabilen Grenzschicht treten regelmäßig Störungen mit einer Periodendauer von einigen Stunden auf, deren horizontale Komponenten eine Phasenverschiebung gegeneinander aufweisen, so daß die Hodographen der Windvektoren in einer Höhe eine Epi- oder Hypotrochoide darstellen. Diese St...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Ch. Jacobi, Rainer Roth
Format: Article
Language:English
Published: Borntraeger 1995-09-01
Series:Meteorologische Zeitschrift
Subjects:
Online Access:http://dx.doi.org/10.1127/metz/4/1995/150
Description
Summary:In der nächtlichen stabilen Grenzschicht treten regelmäßig Störungen mit einer Periodendauer von einigen Stunden auf, deren horizontale Komponenten eine Phasenverschiebung gegeneinander aufweisen, so daß die Hodographen der Windvektoren in einer Höhe eine Epi- oder Hypotrochoide darstellen. Diese Störungen sind der Trägheitsschwingung bzw. der mittleren Strömung überlagert. Eine Untersuchung von SODAR-Daten an den Standorten Stade und Unterweser im Zeitraum von Januar bis August 1992 zeigt, daß dieses Phänomen typisch für die nächtliche Grenzschicht ist. In den meisten Fällen nächtlicher Grenzschichtstrahlströme sind derartige Störungen zu finden, wobei die Phasenlagen ihrer horizontalen Komponenten eine große Variation aufweisen. In mehr als 20 % aller Fälle ist aufgrund der Phasenlage die Bildung von Trochoiden möglich. Es wird eine Erklärungsmöglichkeit für zumindest einen Teil der gemessenen Zykloiden gegeben. Durch die erhöhte Scherung nach Ausbildung eines Grenzschichtstrahlstroms wird die Turbulenz nach einiger Zeit wieder angeregt und in der Folge bricht die Trägheitsschwingung zusammen. Dies kann mehrmals hintereinander geschehen und so können sich die überlagerten Störungen bilden. Auf die Möglichkeit, daß Schwerewellen für die Strukturen in den Hodographen verantwortlich sein können, wird ebenfalls hingewiesen.
ISSN:0941-2948