Wie beurteilen unterschiedliche Meinungslager die Medienberichterstattung zur „Flüchtlingskrise“? Ergebnisse einer Untersuchung zu Hostile-Media-Wahrnehmungen

Anhänger entgegengesetzter Positionen zu einem konflikthaltigen Thema tendieren dazu, die Medienberichterstattung zu diesem Thema als jeweils zuungunsten ihrer eigenen Position verzerrt wahrzunehmen. Dies wird als Hostile-Media-Effekt oder Hostile-Media-Wahrnehmung bezeichnet. In einer Befragungsstu...

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Bibliographic Details
Main Authors: Milena Merten, Marco Dohle
Format: Article
Language:deu
Published: Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG 2019-06-01
Series:Studies in Communication, Media
Online Access:https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/2192-4007-2019-2-272
Description
Summary:Anhänger entgegengesetzter Positionen zu einem konflikthaltigen Thema tendieren dazu, die Medienberichterstattung zu diesem Thema als jeweils zuungunsten ihrer eigenen Position verzerrt wahrzunehmen. Dies wird als Hostile-Media-Effekt oder Hostile-Media-Wahrnehmung bezeichnet. In einer Befragungsstudie im Kontext der sogenannten Flüchtlingskrise wurde geprüft, wie Befürworter und Gegner einer flüchtlingsfreundlichen Willkommenskultur die inhaltliche Tendenz der Berichterstattung über das Thema wahrgenommen haben. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass Hostile-Media-Wahrnehmungen bei beiden Gruppen auftreten, in besonderem Maße bei den Gegnern der Willkommenskultur. Die Wahrnehmungen korrelieren mit einem geringeren Vertrauen in die Medien, einer schlechteren Bewertung der Qualität der themenspezifischen Berichterstattung und erhöhter Wut.
ISSN:2192-4007