Summary: | Der Aufsatz untersucht, was mit der Metapher von der moralischen "Einbettung" von Märkten gemeint ist. Zunächst werden verschiedene Formen der deskriptiven Einbettung - soziologisch, rechtlich, und institutionell - unerschieden, was zu der These führt, dass kein Markt in einem deskriptiven Sinn „uneingebettet“ ist, und dass die Frage nach Einbettung nicht alleine durch die Betrachtung von Märkten beantwortet werden kann, sondern eine breitere institutionelle Analyse erfordert. Anschließend wird vorgeschlagen, Einbettung im moralischen Sinn als die Forderung nach der Vermeidung verschiedener Formen von Schädigungen zu verstehen, und diese nach dem systematischen Ort der Schädigung und anhand der Kategorien materiell versus immateriell zu kategorisieren. Anschließend werden Hindernisse für die vorgeschlagene Konzeptualisierung und deren praktische Umsetzung diskutiert, nämlich die Frage nach den relevanten Vergleichsmaßstäben und das Problem der Dynamik unbeabsichtigter Folgen, das eine entsprechende Dynamik auch in den Reaktionen auf diese Folgen nötig macht. Der Aufsatz schließt mit Überlegungen zu den Bedingungen der Möglichkeit der normativen Einbettung von Märkten auf nationaler und internationaler Ebene.
|