Zielorientierte Projektplanung (ZOPP) in regionaler Entwicklungsplanung
Die Planungsmethode, die in diesem Beitrag angewandt auf erstmalige regionale Entwicklungsplanung für einen (Land‑)Kreis Chinas erläutert wird, hat ihren Ursprung hei der U.S. Agency for International Development (USAID). Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) – die im Bundes...
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Format: | Article |
Language: | deu |
Published: |
oekom verlag GmbH
1992-09-01
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Series: | Raumforschung und Raumordnung |
Online Access: | https://rur.oekom.de/index.php/rur/article/view/2157 |
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author | Gerhard Nagel |
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Die Planungsmethode, die in diesem Beitrag angewandt auf erstmalige regionale Entwicklungsplanung für einen (Land‑)Kreis Chinas erläutert wird, hat ihren Ursprung hei der U.S. Agency for International Development (USAID). Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) – die im Bundesauftrag Entwicklungsprojekte durch Expertenentsendung ausführt – übernahm diesen Ansatz in den frühen 80er Jahren, um ihn unter der neuen Bezeichnung „Zielorientierte Projektplanung“, kurz ZOPP, methodisch weiter auszuarbeiten und bald allen ihren Entwicklungsprojekten als verbindliches Management-Muster aufzuerlegen. Das Wesen dieses Verfahrens liegt in einer ausgeprägten Partizipation derer, die die Nutznießer basisorientierter Entwicklungsprojekte sein sollen, der Zielbevölkerung und Zielgruppen, und in der Förderung der Effektivität der Projekte. Es kehrte in den letzten Jahren in einer „Logical Framework Matrix“ in die Projektzyklen mehrerer internationaler Entwicklungsorganisationen zurück.
Regionale Entwicklungsplanung stellt eine andere Gesamtaufgabe als Projektplanung und -durchführung. Die regionale Perspektive übergreift grundsätzlich alle Wirtschaftssektoren und Verwaltungsteilgebiete einer Planungsregion, während sie Projekte und Programme in Abstimmung mit Fachplanung nur insoweit aufbereiten läßt, als Implementation kurzfristig unter den lokalen Verhältnissen im Entwicklungsland erforderlich und auch wahrscheinlich ist. In der regional breiten Perspektive mag ein Grund liegen, weshalb ZOPP bisher noch nicht unter regionaler Entwicklungsplanung angewandt worden ist. In diesem Rahmen erscheint eine ausgeprägt partizipative Routine jedoch ebenfalls angeraten, desto mehr, wenn westliche Planungsberatung von einer chinesischen Administration gewünscht ist. Es gilt dann, der Ideologie der sozialistischen „Massenlinie“ ein Verfahren mit substantiellem partizipativem Gehalt gegenüberzustellen.
Dieser Beitrag befaßt sich nicht mit der übergeordneten Planungsaufgabe (die im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung erfüllt wurde), sondern mit der Frage, wie ZOPP darunter praktisch nutzbar gemacht werden konnte. Das Verfahren mußte gegenüber seinem Entwicklungsstand bei der GTZ beschnitten werden, dafür aber in seinem ursprünglichen Kern, den partizipativen Workshops, vertieft und über die Breite der regionalen Perspektive gezogen werden. Eine Grundbedingung für Erfolg war sicheres Vertrauen der chinesischen Partner.
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spelling | doaj.art-ebde7ebd18c04b499e3a552aca8782ea2023-07-06T10:57:20Zdeuoekom verlag GmbHRaumforschung und Raumordnung0034-01111869-41791992-09-01505Zielorientierte Projektplanung (ZOPP) in regionaler EntwicklungsplanungGerhard Nagel0Zentralinstitut für Raumplanung und Umweltforschung, Technische Universität München Die Planungsmethode, die in diesem Beitrag angewandt auf erstmalige regionale Entwicklungsplanung für einen (Land‑)Kreis Chinas erläutert wird, hat ihren Ursprung hei der U.S. Agency for International Development (USAID). Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) – die im Bundesauftrag Entwicklungsprojekte durch Expertenentsendung ausführt – übernahm diesen Ansatz in den frühen 80er Jahren, um ihn unter der neuen Bezeichnung „Zielorientierte Projektplanung“, kurz ZOPP, methodisch weiter auszuarbeiten und bald allen ihren Entwicklungsprojekten als verbindliches Management-Muster aufzuerlegen. Das Wesen dieses Verfahrens liegt in einer ausgeprägten Partizipation derer, die die Nutznießer basisorientierter Entwicklungsprojekte sein sollen, der Zielbevölkerung und Zielgruppen, und in der Förderung der Effektivität der Projekte. Es kehrte in den letzten Jahren in einer „Logical Framework Matrix“ in die Projektzyklen mehrerer internationaler Entwicklungsorganisationen zurück. Regionale Entwicklungsplanung stellt eine andere Gesamtaufgabe als Projektplanung und -durchführung. Die regionale Perspektive übergreift grundsätzlich alle Wirtschaftssektoren und Verwaltungsteilgebiete einer Planungsregion, während sie Projekte und Programme in Abstimmung mit Fachplanung nur insoweit aufbereiten läßt, als Implementation kurzfristig unter den lokalen Verhältnissen im Entwicklungsland erforderlich und auch wahrscheinlich ist. In der regional breiten Perspektive mag ein Grund liegen, weshalb ZOPP bisher noch nicht unter regionaler Entwicklungsplanung angewandt worden ist. In diesem Rahmen erscheint eine ausgeprägt partizipative Routine jedoch ebenfalls angeraten, desto mehr, wenn westliche Planungsberatung von einer chinesischen Administration gewünscht ist. Es gilt dann, der Ideologie der sozialistischen „Massenlinie“ ein Verfahren mit substantiellem partizipativem Gehalt gegenüberzustellen. Dieser Beitrag befaßt sich nicht mit der übergeordneten Planungsaufgabe (die im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung erfüllt wurde), sondern mit der Frage, wie ZOPP darunter praktisch nutzbar gemacht werden konnte. Das Verfahren mußte gegenüber seinem Entwicklungsstand bei der GTZ beschnitten werden, dafür aber in seinem ursprünglichen Kern, den partizipativen Workshops, vertieft und über die Breite der regionalen Perspektive gezogen werden. Eine Grundbedingung für Erfolg war sicheres Vertrauen der chinesischen Partner. https://rur.oekom.de/index.php/rur/article/view/2157 |
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