Überlegungen zum Wortbildungspotenzial des Lexems <em>frisch</em> im Deutschen

Das deutsche Morphem bzw. Lexem frisch zeigt angesichts seiner verhältnismäßig bescheidenen Distribution in der deutschen Lexik eine überraschende Vielfalt, die auf der morphologischen Ebene (frisch- kommt als Einheit oder deren Teil als Substantiv, Verb, Adjektiv, Adverb und sogar als Interjektion...

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Main Author: Darko Čuden
Format: Article
Language:deu
Published: University of Ljubljana Press (Založba Univerze v Ljubljani) 2019-10-01
Series:Linguistica
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Online Access:https://journals.uni-lj.si/linguistica/article/view/8809
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description Das deutsche Morphem bzw. Lexem frisch zeigt angesichts seiner verhältnismäßig bescheidenen Distribution in der deutschen Lexik eine überraschende Vielfalt, die auf der morphologischen Ebene (frisch- kommt als Einheit oder deren Teil als Substantiv, Verb, Adjektiv, Adverb und sogar als Interjektion vor) auch wortbildungsmäßig als Produkt von Ableitungen und Zusammensetzungen in unterschiedlichen Ausführungen und Konversionen zum Ausdruck kommt. Der zehnbändige Duden (1999) schreibt dem adjektivischen Lexem frisch fünf Bedeutungen zu. Das semantisch relativ beschränkte frisch in adjektivischen Zusammensetzungen lässt aber im Einklang mit stets veränderlichen außersprachlichen Gegebenheiten unendliche Realisierungen zu (internetfrisch aus Internet frisch renoviert?). Die erste unmittelbare Konstituente in adjektivischen frisch-Zusammensetzungen ist bei weitem das Substantiv. Die Verwendung der frisch-Lexik ist überraschenderweise in der Sprache des Jagdwesens auffallend. Die lexikalisch-semantische Kompatibilität der frisch-Adjektive mit nachfolgenden Substantiven ist ziemlich beschränkt und relativ voraussagbar. Die Mehrdeutigkeit der frisch-Adjektive ist selten, genauso sprach- und funktionalistische Markierung(en). Frisch kann auch Teil von Familiennamen sein und hat zahlreiche Spuren in der Literatur hinterlassen.
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