Generalist*in oder Spezialist*in? Über Dichotomien im Diskurs der Bildung. Ein Essay

Der Anlass der Betrachtungen sind die wenig triftigen Gründe, mit denen – scheinbar „begrifflich“ – zwischen allgemeiner und besonderer Bildung unterschieden wird. Die phänomenale Welt ist nicht in allgemeine Gegenstände einerseits und besondere Gegenstände andererseits unterteilt. Diese begriffsan...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Roland Reichenbach
Format: Article
Language:deu
Published: Bern Open Publishing 2022-04-01
Series:Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften
Subjects:
Online Access:https://sjer.ch/article/view/8011
Description
Summary:Der Anlass der Betrachtungen sind die wenig triftigen Gründe, mit denen – scheinbar „begrifflich“ – zwischen allgemeiner und besonderer Bildung unterschieden wird. Die phänomenale Welt ist nicht in allgemeine Gegenstände einerseits und besondere Gegenstände andererseits unterteilt. Diese begriffsanalytische Trennung, die ihre Erkenntnisfunktion sicher vorweisen kann, verleitet gleichzeitig zur wenig plausiblen Ansicht, das Amalgam der Bildung und des Bildungsprozesses sei in seine Momente unterteilbar. Angesichts der sozialen, politischen, ökonomischen, rechtlichen, individuell-biographischen und ästhetischen Konsequenzen bzw. Wirkungen solcher Trennungen und den damit verbundenen Denkgewohnheiten ist es bildungsphilosophisch gefordert, wenig reflektierte Alternativlosigkeiten zu befragen.
ISSN:2624-8492